26 Apr b4p-Trendstudie Sport: Sportberichterstattung im Wandel?
Deutschlands führende Markt-Media-Studie best for planning (b4p) beleuchtet in ihrem aktuellen Trendreport „Sportberichterstattung im Wandel“ die beliebtesten Sportarten sowie die Erwartungen unterschiedlicher Zielgruppen an die Sportberichterstattung.
Zentrale Ergebnisse:
– Sport ist fest im Leben der Deutschen verankert
– Unterschiedliche Anforderungen an die Sportberichterstattung zwischen Altersgruppen
– American Football gewinnt bei Jüngeren unter 30 Jahren an Interesse
– eSport entwickelt sich bei jüngeren Männern unter 30 Jahren zum Massenphänomen
München, 26. April 2023 – Die Deutschen begeistern sich für Sport. Mehr als neun von zehn Deutschen (91%) sind Sport-Fans und betreiben aktiv Sport oder verfolgen in den Medien die Berichterstattung über Sport. Dabei wird häufiger aktiv Sport betrieben (84%) als passiv in den Medien verfolgt (73%). Frauen (85%) betreiben etwas häufiger aktiv Sport als Männer (83%), während sich Männer (82%) deutlich häufiger als Frauen (64%) über Sport in Zeitungen oder Zeitschriften oder im Fernsehen, Hörfunk oder Internet informieren. Das zeigt die aktuelle best 4 planning-Trendstudie (b4p) „Sportberichterstattung im Wandel?“ der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK).
Frauenfußball gewinnt dank Frauen-EM deutlich an Popularität
Beliebteste Sportart in den Medien ist für 61 Prozent der Befragten Männerfußball, gefolgt von Frauenfußball (44%), Skispringen (43%) und Biathlon (39%). Die guten Leistungen der Frauen und das Erreichen des Finales bei der Fußball-Europameisterschaft vergangenes Jahr war dabei mit 18 Millionen TV-Zuschauer*innen nicht nur das TV-Event mit der höchsten Einschaltquote, sondern hat den Damen viel Popularität und neue Fans beschert: Bei 15 Prozent der Befragten ist das Interesse an Frauenfußball in den letzten 12 Monaten gestiegen.
American Football und eSport im Aufwind
Es gibt aber noch weitere neue Sterne am Sporthimmel: Mittlerweile interessiert sich fast ein Drittel (30%) der Deutschen für American Football. Bei den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren sind es sogar 42 Prozent. In dieser Altersgruppe hat sich das Interesse an American Football in den vergangenen 12 Monaten besonders positiv entwickelt: 15 Prozent sagen, dass das Interesse an American Football zugenommen hat. Als weitere Trendsportart entpuppt sich eSport, wofür sich über alle Altersgruppen hinweg inzwischen 32 Prozent der Befragten begeistern. Damit befindet sich eSport in der deutschen Bevölkerung auf einem ähnlichen Niveau wie Basketball (34%), Snowboarden (32%), Volleyball (31%) oder eben American Football (30%).
Insbesondere in der Zielgruppe der jungen Männer zwischen 16 und 29 Jahren sind virtuelle Sportarten sehr beliebt: 72 Prozent finden eSport spannend. Damit belegt die Sportart Rang zwei hinter Männerfußball (76%). Bemerkenswert ist aber auch die rasant steigende Beliebtheit in der jungen und männlichen Zielgruppe: Jeder Dritte (33%) bekundet hier ein steigendes Interesse an eSport in den letzten Monaten, 41 Prozent geben zudem an, sich eSport-Wettkämpfe über YouTube (60%), Instagram und Twitch (jeweils 51%) anzuschauen. Setzt sich dieser Trend weiter fort, ist in den nächsten Jahren in Deutschland mit einem grundlegenden Wechsel im Konsum von Sport-Berichterstattungen in den Medien zu rechnen.
Neutral und Live sind am wichtigsten bei der Sportberichterstattung
Deutsche Sport-Fans legen bei der Sportberichterstattung am meisten Wert auf neutrale und objektive Berichterstattung (71%) sowie Live-Berichterstattung (67%). In Bezug auf die Anforderungen an die Sportberichterstattung zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Älteren Sport-Fans ab 50 Jahren sind Live-Berichterstattungen in den Medien deutlich wichtiger als jüngeren Sport-Fans unter 30 Jahren (73% vs. 58%). Andererseits legen jüngere Sport-Fans unter 30 Jahren mehr Wert auf „Unterhaltung“ (53%) und „Personalisierung“ (51%) und interessieren sich für Informationen über Charakter und Privatleben der Sportler. Bei der Generation 50+ dagegen, wollen nur 28 Prozent unterhalten werden und nur ein Viertel interessiert sich für das Privatleben der Akteure.
Sport-Streamingdienste sind vor allem bei der jüngeren Bevölkerung beliebt
Um sportlich auf dem Laufenden zu bleiben, nutzen zwei Drittel der 16-29-Jährigen (66%) mindestens einen kostenpflichtigen Sport-Streamingdienst. Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Anteil auf 50 Prozent bei den 30- bis 49-Jährigen und auf 27 Prozent in der Altersgruppe ab 50. Über alle Altersgruppen hinweg schauen knapp die Hälfte der Befragten (43%) über Streaming-Angebote Sport, 12 Prozent haben in der Vergangenheit einen kostenpflichtigen Sport-Streamingdienst-Anbieter genutzt und weitere 10 Prozent können sich vorstellen zukünftig einen Sport-Streamingdienst zu abonnieren. Mehr als ein Drittel (35%) hat bisher keinen kostenpflichtigen Sport-Streamingdienst genutzt und kann sich dies zukünftig auch nicht vorstellen.
„Der Sportmarkt wandelt sich sowohl in Bezug auf Sportarten, die Sportberichterstattung als auch die Medien. Ob Streamingdienste oder eSport-Angebote – für Werbekunden eröffnen sich hier neue Spielfelder, um ihre Zielgruppen zu erreichen und neue zu erschließen“, so Petra Fügel, Mitglied Forscherkreis bei der GIK und Head of Mediaconsulting bei Axel Springer, dem für die Trendstudie Sport zuständigen Medienhaus.
Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Online-Umfrage. Dabei wurden 1.041 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Dezember 2022 befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung.
Die komplette Studie „b4p trends Sport“ steht hier zum kostenlosen Download bereit.
Mehr zu b4p trends
Der Studien-Satellit best for planning trends (b4p trends) bietet die Möglichkeit, binnen weniger Wochen Daten zu hochaktuellen Themen rund um Mediennutzung, Produktneuheiten und Konsumverhalten zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig prüft die GIK dadurch, wie relevant aktuelle Entwicklungen sind, schätzt das Potential für die Hauptstudie b4p ab und hält diese auf dem neuesten Stand. Die Studienergebnisse der b4p trends werden per Online-Befragung in 6 bis 10 Wellen pro Jahr erhoben. Stichprobe und Grundgesamtheit: ca. n=rund 1.000 Fälle je Welle, repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren.
Die Studienergebnisse aller bisher veröffentlichten b4p trends-Ausgaben sowie Grafiken finden Sie auf der GIK-Website unter https://gik.media/gikinsights/#b4ptrends
Über die GIK
Unter dem Dach der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) haben sich die fünf Medienhäuser Axel Springer, Bauer Media Group, FUNKE, Gruner + Jahr und Hubert Burda Media zusammengeschlossen. Sie betreiben gemeinsam die crossmedialen Markt-Media-Studien best for planning (b4p) und best for tracking (b4t), um Kunden und Marktpartnern Daten für ihre Werbeplanung zur Verfügung zu stellen und den Einsatz von Werbemitteln zu evaluieren.
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