b4p trends #4-2021: Anlagen, Finanzen und Altersvorsorge – wie sparen die Deutschen?

Wie wird in Deutschland gespart, wie sieht es dabei mit der Absicherung für das Alter aus, welche Anlagemöglichkeiten werden genutzt – und welche Rolle spielt das Mediennutzungsverhalten dabei? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der neuesten b4p trends Befragung der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) . Detaillierte Insights zu den Ergebnissen werden außerdem im Rahmen der digitalen Event-Serie best4 SPEED DATA am 11.11. vorgestellt.

Die Deutschen gelten ja eher als konservativ und wenig Risiko-freudig im Umfang mit Geldanlagen – eine Haltung, die sich auch in den Ergebnissen der b4p trends Befragung widerspiegelt. So ist mehr als drei Viertel der Befragten (78%) Sicherheit wichtiger als ein hoher Ertrag, wenn es um Geldanlagen geht. Dazu passt auch, dass die Deutschen sich umso intensiver informieren, je höher das Sicherheitsbedürfnis bei der Geldanlage ist. Entsprechend können sich intensive Mediennutzer deutlich häufiger vorstellen, einen Teil ihres Geldes in Wertpapieren anzulegen als Befragte, die nie oder fast nie Medien nutzen.

Generell scheint vor allem das eigene Wissen eine große Rolle beim Umfang mit den Finanzen zu spielen, denn es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Bereitwilligkeit, zu investieren, und dem intensiven Konsum von kuratierten Inhalten in Print- und Online-Medien: Wer sich intensiv in diesen Medien informiert, investiert z.B. überdurchschnittlich häufig in die private Altersvorsorge oder spart. Unterdurchschnittlich häufig investieren hingegen Deutsche, die intensiv Inhalte in den sozialen Medien, von Influencern sowie auf Video-Plattformen konsumieren.

Ist meine Rente wirklich sicher oder doch lieber private Altersvorsorge?

Die Hälfte aller Befragten hält die gesetzliche Rente für nicht sicher, vor allem jüngere Befragte zwischen 16 und 49 Jahren sowie Berufstätige. Nur etwa ein Viertel (24%) der Deutschen vertraut in die gesetzliche Altersvorsorge und stuft sie als sicher ein, in erster Linie Rentner (40%) und Befragte mit einem Haushaltsnetto-Einkommen von mehr als 3.000 Euro (34%). Mehr als drei Viertel der Befragten (78%) halten die Versorgungsleistung durch die gesetzliche Rente für nicht ausreichend, vor allem Frauen (80%) und Geringverdiener (83%) teilen diese Sichtweise.

Doch obwohl die Mehrheit der Befragten die gesetzliche Altersvorsorge für unsicher hält, investiert nur knapp die Hälfte (49%) in die private Altersvorsorge – dabei vor allem Menschen mit einem überdurchschnittlichen Einkommen und in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahren. Am wenigsten investieren hingegen Frauen zwischen 16 und 29 Jahren in die Vorsorge: Nur ein Viertel von ihnen hat bisher eine private Altersvorsorge abgeschlossen.

Knapp die Hälfte der Befragten (49%) sorgt privat für sich selbst vor, 28% davon sichern zusätzlich auch ihre/n Lebenspartner/in mit der privaten Altersvorsorge ab sowie weitere 14% die gesamte Familie. Wenn in zusätzliche private Vorsorgemaßnahmen investiert wird, sind es vor allem die Betriebliche Altersvorsorge (38%) und die Riesterrente (36%), gefolgt von privaten Rentenversicherungen (31%), Kapital-Lebens-Versicherungen (28%) und Immobilien (23%). Wer sich allerdings bisher nicht um eine private Absicherung für das Alter gekümmert hat, plant das auch in Zukunft nicht zu ändern – so 52% der Befragten.

Sparen, sparen, sparen – und bitte digital

Die große Mehrheit (73%) der Befragten spart – vor allem, um sich dadurch unvorhergesehene größere Ausgaben leisten zu können und für einen Notfall abgesichert zu sein. An dritter Stelle folgt die Altersvorsorge. Doch das Sparen muss man sich auch leisten können: Tatsächlich wird mit zunehmendem Alter weniger gespart. Und höhere Summen ab 200€ im Monat werden tendenziell eher von Personen mit einer höheren Ausbildung und einem höheren Einkommen zur Seite gelegt.

Und wer spart, nimmt eher keine Kredite in Anspruch: 69% der Befragten nutzen keine Konsumkredite. Tendenziell nehmen Männer (34%) solche Kredite häufiger in Anspruch als Frauen (28%), um sich eigene Wünsche zu erfüllen oder kurzfristige Anschaffungen zu tätigen.

Der Deutschen liebste Anlage ist das Sparbuch: Mehr als jeder Dritte (38%) nutzt als Sparmöglichkeit ein Sparbuch, Sparkonto oder Postsparbuch. Auf dem zweiten Platz folgen Tagesgeldkonten, die von mehr als einem Viertel (27%) genutzt werden. Knapp ein Fünftel verwendet Fonds (19%) oder Aktien (18%) als Anlagemöglichkeit. Jeder Achte (12%) legt einen Teil seines Geldes in ETFs (Exchange Traded Funds) an.

Wer zukünftig plant, mindestens eine der abgefragten Anlage- oder Sparmöglichkeiten in den nächsten 12 Monaten zu nutzen, bevorzugt zur Anschaffung den digitalen Weg. Für nahezu zwei Drittel (62%) der Befragten kommen Online-/Direktbank oder Online-Brokering/-Trading in Frage. Das ist vor allem bei den Jüngeren der Fall, aber auch für mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen. Mit deutlichem Abstand zu den Online-Bezugswegen (62%) folgen Filialbanken, die sich 41% als Bezugsweg vorstellen können.

 

Weitere Details zu den Deutschen und ihren Finanzen bei best4 SPEED DATA

Vertiefende Informationen zu den aktuellen Ergebnissen aus der b4p trends Befragung – beispielsweise zum Finanzgebaren spezifischer Zielgruppen oder dem Vorgehen bei der Geldanlage – werden am 11.11. um 11:30 Uhr von Clarissa Moughrabi, Head of Research beim diesjährigen GIK-Lead-Haus Axel Springer, im Rahmen der digitalen Event-Serie best4 SPEED DATA präsentiert. Interessierte können sich unter https://gik.media/best-4-speed-data/ zur kostenlosen Teilnahme an der 45-minütigen Veranstaltung registrieren.

Mehr zu b4p trends
Der Studien-Satellit best for planning trends (b4p trends) bietet die Möglichkeit, binnen weniger Wochen Daten zu hochaktuellen Themen rund um Mediennutzung, Produktneuheiten und Konsumverhalten zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig prüft die GIK so, wie relevant aktuelle Entwicklungen sind, schätzt damit das Potential für die Hauptstudie b4p ab und hält diese auf dem neuesten Stand. Die Studienergebnisse der b4p trends werden per Online-Befragung in 6 bis 10 Wellen pro Jahr erhoben. Stichprobe und Grundgesamtheit: ca. n=rund 1.000 Fälle je Welle, repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren.

Material
Die Studienergebnisse aller bisher veröffentlichten b4p trends-Ausgaben sowie Grafiken finden Sie auf der GIK-Website unter www.gik.media/b4p-trends

 

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