Energiewende: Noch viele Hürden zu überwinden

Das Interesse der Menschen in Deutschland am Thema Energie steigt – gleichzeitig aber gibt es viele Fragen und einen hohen Informationsbedarf. Wie die Menschen zu E-Autos und erneuerbaren Energien stehen, welche Anschaffungspläne und welche Kritikpunkte sie haben, fasst die Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) in ihrem aktuellen Branchenreport zum Thema Erneuerbare Energien zusammen.

Zentrale Erkenntnisse:

– Das Interesse an Energiethemen ist seit 2017 um 70 Prozent gestiegen

– Die Menschen fühlen sich in Bezug auf E-Autos schlecht informiert

–  Internet, Zeitungen und Zeitschriften sind die wichtigsten Informationsquellen

München, 21.03.2024. Ob E-Auto oder erneuerbare Energien für die eigenen vier Wände: Die letztjährige Energiekrise und die bevorstehende Energiewende bewegen die Menschen. Allein das Informationsinteresse rund um den Themenkomplex Energie ist laut Zahlen der best 4 planning (b4p) hierzulande seit 2017 von 20 Prozent auf nunmehr 34 Prozent in 2023 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 70 Prozent. Dies ist nur ein Ergebnis des aktuellen Branchenreports Erneuerbare Energien, in dem die Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) die Einstellungen, Anschaffungsplänen, aber auch das Informationsbedürfnis und die bevorzugten Informationskanälen der Menschen rund um das Thema Energie zusammenfasst. Ein zentraler Bestandteil des Reports ist unter anderem das im September 2023 erschienene b4p Extra zum Thema E-Mobilität.

Kaufbereitschaft für ein E-Auto steigt – aber Begeisterung sieht anders aus

Demnach ist noch in drei von vier Haushalten ein Benziner zu finden und erst bei fünf Prozent steht ein Auto mit Elektro- oder Hybrid-Motor vor der Tür. Gedanklich aber freunden sich die Menschen mit dem Abschied vom Verbrennungsmotor zunehmend an und 18 Prozent der Befragten wollen sich in den nächsten zwölf Monaten ein E-Auto anschaffen. Mittelfristig bezeichnen es 46 Prozent der Menschen als eher oder sehr wahrscheinlich, dass ihr nächstes Auto über einen E-Antrieb verfügt.

Neben diesem generellen Interesse herrscht bei den Menschen aber noch ein großes Informationsdefizit hinsichtlich E-Autos. So fühlen sich beispielsweise 77 Prozent aller Befragten und 70 Prozent der potenziellen E-Auto-Käufer nicht gut über den jährlichen Geldbonus für die eingesparten CO2-Emmissionen informiert. 70 Prozent (potenzielle E-Auto-Käufer: 63%) fragen sich außerdem, welcher Antrieb in der Gesamtbetrachtung der Lebensdauer am nachhaltigsten und umweltfreundlich ist und 71 Prozent (potenzielle E-Auto-Käufer: 62%) wollen wissen, wieviel ein E-Auto im Unterhalt eigentlich kostet.

 

 

E-Autos: Nachteile wiegen schwerer als Vorteile

Aber auch über diese Informationsdefizite hinaus, sehen viele Menschen in den E-Autos (noch) mehr Nach- als Vorteile: 65 Prozent bemängeln zu hohe Anschaffungskosten, 60 bzw. 52 Prozent befürchten Komforteinbußen durch noch unzureichende Reichweiten und zu langen Ladezeiten. Demgegenüber stehen auf der Habenseite – allerdings mit wesentlich geringeren Zustimmungswerten – für 39 Prozent die Umweltfreundlichkeit von E-Autos, weniger Lärm ist für 30 Prozent ein Plus von E-Autos und 27 Prozent empfinden die Steuervorteile als positiv.

Weiter wollte die Studie wissen, wie es um die Markenbekanntheit der reinen E-Auto-Hersteller bestellt ist – und auch hier gibt es viel zu tun: Klarer Spitzenreiter mit einem Bekanntheitsgrad von 84 Prozent ist dank jahrelanger Marktpräsenz der US-Autobauer und E-Auto-Pionier Tesla. Mit 60 Prozent Abstand folgen mit einer Bekanntheit von 30 Prozent die chinesischen Marken Polestar, MG (25%) und Lotus (21%). Den chinesischen Marktführer BYD – immerhin der Hersteller, der 2022 weltweit die meisten E-Autos verkauft hat – kennen indes nur zehn Prozent. Mit seinem Engagement als offizieller Fußball-UEFA-Partner und der damit verbundenen Präsenz bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft, dürfte dieser geringe Bekanntheitswert bald der Vergangenheit angehören.

Der Informationsbedarf bezüglich E-Autos ist also enorm, aber: Wie und wo informieren sich die Menschen, die sich ein E-Auto anschaffen wollen? 46 Prozent nennen (Test-) Berichte und Werbung im Internet, 34 Prozent informieren sich über Zeitungen und Zeitschriften und für knapp 30 Prozent ist TV der Kanal der Wahl.

 

 

Erneuerbare Energie in den eigenen vier Wänden

Neue Fenster, neue Heizung, neues Dach: Ein weiterer Themenblock des Energiewende Reports beschäftigt sich mit erneuerbaren Energien und mit Investitionen in energiesparende Maßnahmen in den eigenen vier Wänden. So haben sich seit Beginn der Energiekrise Anfang 2023 knapp 46 Prozent der Menschen über einen Wechsel zu erneuerbaren Energien informiert oder werden sich verstärkt informieren. Besonders heiß ist das Thema bei Immobilienbesitzer:innen: Mehr als 3,5 Millionen (11 %)  Immobilienbesitzer:innen planen in den nächsten beiden Jahren in Wärmepumpe, Solar, Photovoltaik oder Pellets & Co zu investieren. 3,3 Millionen (11 %) wollen Sanierungsmaßnahmen ergreifen und isolierte Fenster einbauen und 3,1 Millionen (10%) wollen ihre Heizungsanlage (z.B. Brenner, Heizkessel) erneuern. Informationsquellen Nummer 1 sind auch hier für 36 Prozent der Investitions-Zielgruppe Zeitschriften und Zeitungen, gefolgt von Online (Mobile/Desktop 29/27 %) und Radio (28 %).

„Die Menschen sind bereit, in die Energiewende zu investieren. Wie unser aktueller Branchenreport zeigt, herrscht insbesondere in Bezug auf E-Autos noch ein enormes Informationsdefizit und hoher Aufklärungsbedarf. Die Verteilung der Marktanteile ist ebenfalls noch völlig offen. Hersteller und Händler können hier punkten und mit entsprechender Kommunikation die Informationslücken füllen, aber auch den Markt für sich besetzen. Dabei zeigen sich die Mediengattungen Print und Online als besonders geeignet. Das gilt für E-Autos genauso wie für sämtliche energetische Maßnahmen in den eigenen vier Wänden“, so Lena Krüper, Customer Centricity Expert bei der FUNKE Mediengruppe und Mitglied des GIK-Forscherkreises.

 

 

Über die GIK

Unter dem Dach der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) haben sich die fünf Medienhäuser Axel Springer, Bauer Media Group, FUNKE, Gruner + Jahr und Hubert Burda Media zusammengeschlossen. Sie betreiben gemeinsam die crossmedialen Markt-Media-Studien best for planning (b4p) und best for tracking (b4t), um Kunden und Marktpartnern Daten für ihre Werbeplanung zur Verfügung zu stellen und den Einsatz von Werbemitteln zu evaluieren.

 

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